Eine traurige Geschichte aus dem griechischen Tierschutz-Alltag – nichts für schwache Nerven

Update 01. Februar 2023

Es gibt wundervolle Neuigkeiten. Beide Welpen sind wohlauf und konnten jeweils in ein liebevolles Zuhause einziehen. Sie wohnen nun in der gleichen Nachbarschaft und werden sich auch weiterhin sehen. Ihre schlimme Vergangenheit liegt nun hinter und ein unbeschwertes Leben vor ihnen.

09. Januar 2023

Wenn es um Hundeleben in Griechenland geht, zählt meist jede Sekunde, wie uns die folgende traurige Geschichte wieder gezeigt hat.

Die Tragödie spielte sich in Rodolivos ab, einem kleinen Dorf im Inneren des Landes. Charoula, unsere Tierschutzkollegin vor Ort, traf eines Tages an einer Tankstelle auf eine schwangere Hündin. Auf Nachfrage bei den Nachbarn und Mitarbeitern sagte man ihr, der Vierbeiner würde einem Schäfer in der Nähe gehören. Schäfer gehören in Griechenland zu der Sorte Menschen, mit denen es sehr schwer ist zu verhandeln. Meist werden die Welpen einfach getötet und die Mutter wird kurz darauf wieder trächtig. Eine Kastration verweigern die Schäfer in den meisten Fällen.

In den darauffolgenden Wochen wurde die Hündin nicht mehr gesichtet. Charoula machte sich Sorgen, machte sich auf die Suche, hielt immer wieder an der Tankstelle, um zu schauen, ob sie wieder auftaucht. So gab es dann einiges Tages ein Lebenszeichen von ihr, aber von den Welpen war weit und breit nichts zu sehen. Hat der Schäfer sich ihrer tatsächlich entledigt? Glücklicherweise entdeckte sie nur wenig später das „Versteck“ der Mama. Die Tierschützer überlegten verzweifelt, was sie tun sollten, es musste schnell gehen, bevor den Winzlingen etwas passiert. Aber wohin mit ihnen? Es gab niemanden, der helfen konnte und sie hatten nur eine Lösung: einen kleinen Raum, kaum mehr als eine kleine Kammer, der ihnen gehörte. Doch bevor die Babys dort einziehen konnten, musste dort gründlich gereinigt und desinfiziert werden, denn in den ersten Wochen ist das Risiko enorm hoch, dass die Hunde sich mit tödlichen Krankheiten anstecken. Nur EIN Tag wurde benötigt, EIN Tag, den die Kleinen noch ausharren mussten. Was konnte schon groß passieren? Sie hatten es bis hierher geschafft, unter den widrigsten Umständen.

Am nächsten Tag fuhr Charoula zum Versteck, um die Familie in Sicherheit zu bringen. Dann folgte der Schock. Zwei der Welpen wurden überfahren und einfach mitten auf der Straße liegen gelassen. Die Bilder brennen sich ins Gehirn, lassen uns sprachlos, traurig und wütend zurück. Von der Mutter gab es keine Spur, doch es überlebten ein Mädchen und ein Junge, die auf die Namen Nikolai und Leta getauft wurden und nun erst einmal an einem geschützten Ort untergebracht sind. Die Sorge um den Verbleib der Mutter ist groß und allgegenwärtig.

Tod und Leben gehören zusammen, aber wie unfair ist das alles? Wir können nicht alle retten. Noch nicht mal alle, die unseren Weg kreuzen, wie wir an der Geschichte sehen. Wir bewundern unsere Kollegen vor Ort für ihre Kraft, sich jeden Tag dieser Mammutaufgabe zu stellen, nicht die Augen zu verschließen und immer wieder aufzustehen, um weiterzumachen. Auch wir versuchen jeden Tag von hier aus bestmöglich zu unterstützen.

Wie auch Sie helfen können? Spenden Sie und werden Sie gerne Paten für Notfellchen wie Leta und Nikolai. Werden Sie Teil vom Team, indem Sie uns im Verein – vor Ort oder von zu Hause – unterstützen. Es gibt viele Möglichkeiten, die wir hier noch einmal für Sie zusammengestellt haben:

https://www.zorro-dogsavior.de/sei-aktiv/