Karla

Hinter Türchen Nr. 23 erwartet euch Karla. Für so manchen Helfer auf dem Zorro Hof wäre das ein Grund, vielleicht doch lieber nicht hindurch zu gehen.. Karla ist nämlich mindestens zum Teil Riesenschnauzerin und die wissen, wie man das eigene Heim verteidigt. Das wäre vielleicht nicht ganz so beeindruckend, wenn man Folgendes nicht weiß: Sie ist querschnittsgelähmt. Aber täuscht euch nicht, das tut weder der Intensität noch der Geschwindigkeit ihrer Bewegungen einen Abbruch. Hinter der lauten Hündin, die nicht zu Scherzen aufgelegt ist, steckt eigentlich ein sehr sensibles Tier. Sie ängstigt sich schnell, ist unsicher und liebt es sehr, zu kuscheln. Dabei ist sie total anhänglich und verschmust. Harte Schale (zumindest ½), weicher Kern.

In Griechenland wurde Karla zweimal angeschossen (mit unterschiedlichen Kalibern…), was zu einer Querschnittslähmung geführt hat. Bilder von damals zeigen, dass sie in einem bemitleidenswerten Zustand und ganz schön verstört war. Nachdem sie nach Deutschland auf den Zorro Hof reisen konnte, ist sie wieder richtig aufgeblüht. Karla ist jedoch Allergikerin und bei den querschnittsgelähmten Hunden ist eine gute Verdauung besonders wichtig für den Alltag und die hygienische Versorgung. Daher brauchen wir Hilfe von euch, um stets gutes Futter zur Verfügung zu stellen. Hier kommt ihr zu ihren Lieblingssorten von „Hill’s“ (Versand an: Zorro Dogsavior e.V., Hainholz 5A, 31855 Aerzen):

Nun zu unserem „Lehrauftrag“ der Woche: eine andere Seite der querschnittsgelähmten Hunde zu sehen. Wir hoffen, dass wir euch ihre Lebensfreude und Energie rüberbringen und euch so zeigen konnten, dass auch ein Hundeleben selbst mit einem massiv erscheinenden Handicap durchaus noch sehr lebenswert und voller Liebe sein kann. Dazu noch die folgenden Gedanken, den Marina einmal formuliert hat:
Der Hund, egal ob gelähmt oder nicht, geht am Tag vielleicht zwei Stunden spazieren (wenn überhaupt), vier Stunden ist der Normalhund aktiv (beobachten, jagen, usw.). Den Rest der Zeit verbringt er dösend. Das bedeutet: Die Kunst ist es, die querschnittsgelähmten Hunde für diese zwei bis vier Stunden fit zu bekommen. Die Hunde müssen lernen, sich (auch ohne Rolli) fortzubewegen.

Das ist immer noch eine Herausforderung. Aber zwei bis vier Stunden sind ein überschaubares Maß und es wird klar: die Einschränkung wird überschätzt. Vermutlich wollen wir Menschen sie gerne auf vier Beinen sehen, eben „normal“, weil es uns den Eindruck vermittelt, dass alles stimmt und gut ist. Die Diagnose macht Angst. Aber zum Leben des Hundes gehört so viel mehr als die Zahl der Beinchen.

Wenn ihr mal jemanden mit querschnittsgelähmten Hund trefft, wären die folgenden Fragen näher am Alltag und Belang von Hund und Halter_in:

„Funktioniert denn der Darm normal?“, „Akzeptiert er denn auch seine Windeln?“, „Haben Sie genug Wischer und Menschen, die sie dabei unterstützen, alles sauber zu halten (falls er seine Windeln lieber frisst…)?“

Wenn ihr unsere Arbeit mit Hunden im Allgemeinen und v.a. den Hunden mit ganz besonderen Handicaps schätzt, unterstützt uns – denn die Arbeit wird nie weniger, jeden Tag fallen Kosten an und wir sind stets und ständig auf eure Hilfe angewiesen. Tausend Dank, ohne euch wäre es so nicht möglich!

Falls ihr kein Bettchen kaufen möchtet oder könnt, aber trotzdem helfen wollt, könnt ihr dies immer über Spenden und Patenschaften tun! Jeder Betrag hilft!